Sie stehen bei einem Empfang mit Kollegen-Kreis oder mit Mitarbeitern. Im Small Talk sind Sie geübt. Die Gespräche plätschern vor sich hin und Sie wissen, wie Sie sich in diesem Rahmen angemessen bewegen: sparsame Gesten, fester Blick, ruhige Stimme – alles unter Kontrolle. Doch nur scheinbar. Denn jeder Ihrer Gedanken wird über oft kaum wahrnehmbare Körperbewegungen zum Ausdruck gebracht. Besonders interessant wäre ein Blick nach unten. Denn zumeist schenken wir unseren Füßen im Alltag weniger Aufmerksamkeit als unseren Händen. Die Füße gelten als das „ehrlichste“ Körperteil und drücken oft unverstellter etwas über das Wesen und die Gefühlslage eines Menschen aus als zum Beispiel die Hände oder das Gesicht. Während wir vielleicht noch mit einem Gesprächspartner lächelnd am Tisch stehen, zeigen unsere Füße bereits an, dass wir eigentlich lieber gehen würden.
Es lohnt sich also, die Fußstellung und den Stand bei sich selbst und bei anderen einmal genauer zu beobachten. Eine standfeste Haltung vermitteln Sie beispielsweise, wenn Ihre Beine hüftbreit stehen und beide Füße gleichmäßig den Boden berühren. Das Brustbein sollte dabei leicht angehoben und die Fußgelenke frei und locker sein. Sonst würde die Haltung sehr schnell verspannt wirken. Offenheit, Interesse oder vielleicht sogar Neugierde strahlen Sie aus, wenn Ihr Körpergewicht eher auf die Fußballen verlagert ist.
Ganz anders, wenn Sie das Körpergewicht (trotz hüftbreitem Stand) auf Ihre Fersen verlagern: Dem Gesprächspartner vermittelt sich dadurch der Eindruck, dass Sie sich unwohl fühlen, ausweichen oder sogar „fliehen“ wollen.
Einen eher dominanten Eindruck vermitteln Personen, die mit mehr als hüftbreit geöffneten Beinen stehen – oder dies noch dadurch verstärken, dass sie die Hände in die Taille drücken. Unterbewusst kann dieses Verhalten als ein „Sich-größer-Machen“ und ein starkes Revierverhalten eingeordnet werden. Wesentlich dezenter wirkt es dagegen, wenn Sie nur ein Bein ausstellen und eventuell eine Hand in die Hüfte stützen. Auch mit dieser Körperhaltung nehmen Sie sich etwas mehr Raum und wirken selbstbewusst, die Haltung wird nicht als dominant und kämpferisch interpretiert.
Das Thema Körpersprache ist ein spannendes Feld und ich werde in nächster Zeit in meinem Blog noch öfter darüber berichten. Zumal die nonverbale Körpersprache eine viel deutlichere Sprache spricht als Worte. Wissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass bei der Vermittlung von Botschaften – in der Alltagskommunikation ebenso wie bei Präsentationen – die Gesprächspartner oder das Publikum zu 55 % Ihre Körpersprache wahrnehmen, zu 38 % Ihre Stimme und nur mit 7 % auf den Inhalt des Gesagten achten.
Dem kann ich nur zustimmen. Ich habe sogar schon Klienten im Business Coaching erlebt, mit denen ich ausschließlich an ihrer Körpersprache gearbeitet habe und die dann praktisch andere Menschen wurden. Sehr faszinierend!
Viel Spaß beim Ausprobieren und Erleben:)
Heiner Diepenhorst, Coaching Berlin in Mitte.
Freut mich, dass Sie das ähnlich sehen Herr Diepenhorst. Die Beschäftigung mit der eigenen Körpersprache kann ebenso wie die Beobachtung bei anderen wirklich sehr viel Erhellendes bringen.